Wer hätte das gedacht? Nach dem Sieg der Konservativen bei der Wahl des britischen Parlaments geht kein Weg mehr daran vorbei: Die Engländer werden die Europäische Union Ende Januar unwiederbringlich verlassen! Das ist für mich, einem westdeutschen Gewächs, geprägt durch die Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung, nur schwer zu akzeptieren, einfach weil dieser Aus-Tritt für mich wieder ein Rückfall in nationale Denkkategorien demonstriert. Was ja bei Weitem nicht heißt, dass es nicht reichlich genug an der EU und ihren amorphen Strukturen zu kritisieren gäbe, nein, nein, das ist gar nicht mein Punkt; die Protagonisten des Brexit demontieren aber ganz bewusst die großartige Idee eines gemeinsamen Europas. Wie überhaupt die internationale Solidarität derzeit arg leidet, weil nationalistische, profitgierige, wenig nachhaltige und letztlich auch antidemokratische Haltungen in vielen Teilen der Welt offenbar wieder hoffähig zu sein scheinen.

Die deutsche Rechte und ihre unsägliche Präsenz im Deutschen Bundestag ist leider ein beschämendes Beispiel dafür; haben Sie schon mal Debattenbeiträge von Gauland und Co.  mitverfolgt? Sollten Sie, denn dann geht Ihnen ein Licht auf: Diese Leute wollen Atomkraft, sie leugnen Klimawandel, reden die deutsche Automobilindustrie schön und sprechen vom Wahnsinn der Energiewende im Namen von Ökonomie und Physik. Dazu fällt auch der Physikerin Angela Merkel, in der Regierungsbank kauernd, nicht mehr viel ein.

Aus journalistischer Sicht sieht das alles ziemlich trüb aus. Daher braucht es umso mehr neue gesellschaftliche Impulse, um mit Mut und Entschlossenheit für mehr Gerechtigkeit und mehr Nachhaltigkeit einzustehen. Wir Journalisten, so verstehe ich zumindest meinen Job, stehen da in der Verantwortung und müssen diesen Impulsen medialen Raum geben.

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