Die Erde bebt. Während Hilfskräfte im syrisch-türkischen Erdbebengebiet versuchen, der menschlichen Katastrophe etwas entgegenzusetzen, wird der Krieg in der Ukraine unerbittlich weitergeführt. Alltag im 21. Jahrhundert?
Nach einer intensiven Arbeitsreise in den Norden Indiens, genauer gesagt im indischen Bundesstaat Punjab, ist meine Sendepause an dieser Stelle beendet. Nach fast einem Jahr Krieg in Europa und drei Jahre nach dem Beginn der bleiernen Corona-Pandemie braucht es mehr denn je unabhängige Stimmen in der Öffentlichkeit, im Journalismus! Dabei macht der Klimawandel trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine wahrlich keine Pause… Die Zeichen stehen auf Sturm und manche sagen, wir sind in eine große Krisenzeit hineingeschliddert.
Tatsächlich sind die aktuellen Entwicklungen nicht diejenigen, die vor gut 30 Jahren, nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion, von so vielen erhofft wurden. Über das Ende der Geschichte wurde philosophiert, doch warf das kriegerische, totalitäre und (post)koloniale 20. Jahrhundert lange dunkle Schatten auf die politische Wirklichkeit von heute. Und es rächt sich der vermeintliche Triumph des Kapitalismus über den real existierenden Sozialismus: Der dumpf-ekstatische Tanz ums Goldene Kalb zeigt seine Fratze in der Gegenwart! Böser, verzerrt-schmerzhafter denn je. Klein beigeben, nein, die gegenwärtige Krisensituation könnte auch eine bescheidene Chance auf eine Wiederbesinnung und Neuorientierung sein.
Aber. Wo ist das Aufbegehren, wo ist Aufbruch zu verspüren? Eher sind Zweifel präsent. Dennoch: Beben, Überschwemmungen, Brände und Dürren zeigen doch brutal: Die zivile Welt hat keine Ressourcen mehr für kriegerischen Wahn. Der Mensch muss sich viel mehr ziemlich zusammenreißen, will er die kommenden Herausforderungen überhaupt noch bewältigen. Menschen aller Länder steht auf und leistet Widerstand gegen nationale, religiöse und militärische Kräfte, die auch instrumentalisieren, demütigen oder missbrauchen!
Wie immer fängt die Veränderung im Kleinen an. Dieses Kleine zu entdecken und darüber zu erzählen, ist im Rahmen meiner bescheidenen journalistischen Möglichkeiten, immer wieder mein Antrieb, einfach: die Wurzel tiefer zu treiben. Zumal wir alle endlich zusammen anfangen sollten, Fehler der Vergangenheit einzuräumen. Wir sollten uns gemeinsam aufmachen, um neue Wege zu gehen: menschlich, politisch, ökonomisch, gesellschaftlich und ökologisch sowieso.
Daher: Weiter machen!!